Dieses Mal mussten wir morgens noch nicht packen, nicht räumen. Dieser Morgen lief mal ganz entspannt und ohne Stress. Wir haben uns am Morgen hier im Hotel, weils ja inklusive ist, das Frühstück angetan. Ein eher durchschnittliches „Continental“ mit Highlight einer frischen Waffelzubereitung. Das Ganze dann eher lieblos in nem Seitenraum neben dem Pool gelegen, mit viel zu wenig Platz für einen echten Ansturm der Gäste. Somit waren wir einigermaßen gestärkt dann auf dem Weg in die Innenstadt.
Einen echten Plan hatten wir noch nicht so Recht. Lediglich eine kurze Nachfrage an der Rezeption des Hotels hat einen kleinen Eindruck davon gemacht, was man so anstellen könnte. Mit dem Plan bewaffnet fuhren wir in Richtung Downtown von Santa Fe und waren von der Architektur und den vielen Kunstläden gleich schon auf dem Weg echt erstaunt. Am Plaza im Zentrum eben fix ein Parkplatz gesucht für wirklich wenig Geld. Einziger Nachteil war, dass hier die Maximalparkzeit von 2 Stunden einen echt bisschen auf Trab hielt und einen nicht sehr weit vom Parken entfernt hat bummeln lassen.
Beim Bummeln kamen wir dann an einer Ecke vorbei, wo ein Sightseeing Bus stand und der freundliche Fahrer uns auch ansprach. Knapp 1,5 Stunden Tour durch Santa Fe für zusammen 40 Dollar? Klar. Machen wir! Karten also gekauft und bis zur Abfahrt noch mal bisschen umherstreifen und… Parkuhr füttern. Unwissend, wie wir halt waren, sind wir doch glatt auf Santa Fe’s Kathedrale gestolpert und auch mal direkt rein. Eine kleine nette Kirche, sehr liebevoll gepflegt, mit sehr kunstvollen Inventar. Henry hat noch eine Kerze angezündet und wir auf dem Weg nach draußen auch brav in die Kollekte gespendet. Eine wirklich schöne Kirche, deren Außenanlage auch sehr gepflegt und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet war.
Zurück zum Sightseeing Bus. Wir kommen um die Ecke und der erste Blick: Uff, alles voll. Wir sprachen natürlich den Fahrer an und als wir so dann genauer hinsahen, wurden auf einmal die vorher großzügig mit nur 2 Personen besitzen Reihen auf einmal dann doch lichter und da war noch Platz. Nur für 2. Ein Blick zum Fahrer und eh ich noch etwas sagen konnte, so sagte er, der kleine Mann hätte den Ehrenplatz direkt neben ihm vorn im Bus und den besten Ausblick überhaupt. Jackpot, hat sich da auch Henry gedacht. :-) Die Tour ging dann los und mit den Worten vom Fahrer zu der Geschichte von Santa Fe waren wir von Minute zu Minute immer mehr beeindruckt und fasziniert. Wir hätten nicht gedacht, dass dieser kleine Ort eine so bedeutende Geschichte für Amerika an sich hätte. Hier stand nicht nur die älteste in Amerika vorhandene katholische Kirche, sondern hat auch viel Geschichte zu den Kriegen zwischen den Indianern und Spazieren und dem Bürgerkrieg. Auch wirtschaftlich war hier Santa Fe wohl früher ein erster Anlaufpunkt und Handelsposten Richtung Westen, was alles so über die Rocky Mountains kam. Am meisten aber hat uns dann die Canyon Road begeistert, welche wir auf jeden Fall danach noch auch selbst etwas genauer und entspannter ansehen wollten.
Völlig begeistert nach der Tour sind wir einfach mal in ein kleines Kaffee um uns auch mit einem Solchen zu stärken und …. Parkuhr füttern. Dann haben wir uns einfach mal mit unserem eigenen Auto aufgemacht. Vorher wollten wir aber auch noch die Schokoladen Fabrik ansehen, die auch uns wärmstens empfohlen wurde. Hier war aber irgendwie alles zu und ein großes Schild „Closed“ an der Tür. Ok, nicht lang geärgert, fix weiter zur Canyon Road. Gut ist hier mal auch, dass hier die Wege zwischen den Dingen nicht immer ne Stunde sind, sondern echt überschaubar mit 10 Minuten. 😉 Am empfohlenen Bereich haben wir dann mal unser Auto abgestellt und sind schön zu Fuß ein mal runter und wieder hoch und haben uns wirklich mal Zeit für die Kunst genommen. Auf der Rundfahrt erfuhren wir ja bereits, dass hier die Künstler sitzen und arbeiten, bei denen Kunden aus der ganzen Welt einkaufen und auch sehr viele Promis und Politiker und eigentlich alles, was Geld hat. Neben New York ist hier die dichteste Kunsthandel Sammlung auf der ganzen Welt und entsprechend gefragt sind hier auch die ausstellenden Künstler.
Von so viel Kunst wollten wir dann aber auch mal noch etwas politisch angehauchtes sehen und entschieden uns dann auch spontan noch ins Capitol zu fahren. Und hier, meine Damen und Herren, hat es uns gänzlich die Sprache verschlagen. Das ganze Gebäude ist errichtet worden, analog zur Bundesstaaten Flagge und deren Symbolik mit der immer wiederkehrenden 4. Sämtliche Gänge sind von den einheimischen Künstlern mit Gemälden und Kunstwerken verziert und bestückt und wirklich jeder Raum ist frei und für die Öffentlichkeit zugänglich! Eine solche offene Politik würde es in Deutschland einfach nicht geben. Wir selbst standen im office vom Gouverneure of New Mexiko! Und wie selbstverständlich fragte uns die Sekretärin, ob sie von uns im Office ein Bild machen soll. Einfach nur Unglaublich.
Mit diesen mal komplett unerwarteten Eindrücken sind wir dann ins Hotel zurück, etwas chillen, bevor wir dann zum Abendessen mal auswärts ins Steakhouse gefahren sind. Henry hat „fast“ sein Ribeye Steak geschafft und für Hunny und mich gab das gut bewährte „Center Cut“, was auch hier wieder super lecker war.
Und nun, spät am Abend, sitz ich noch kurz hier am Rechner und schreibe diese Zeilen runter, während meine beiden Lieben bereits glückselig in den Betten liegen und schlafen. Wir freuen uns nun auf den nächsten Tag, auf ein Besuch in Alamosa und den Abenteuern, die uns dort erwarten.
